Kategorie-Archiv: Apple Computer

Adélie Linux für PowerPC Macintosh

Adélie Linux wurde 2015 von A. Wilcox und anderen gestartet und will ausgehend von Gentoo eine unabhängige freie Disktribution für Server, Desktops und Cluster sein. Der Paketmanager apk verwaltet die Software.

Von Adélie existieren auch Versionen für PowerPC Prozessoren mit 32- und 64-Bit Architektur. Durch ein Video bei Youtube bin ich darauf aufmerksam geworden, dass Adélie auch auf Power Macintosh Rechnern laufen soll. Hier berichte ich kurz über meine Erfahrungen. Je nach Fortgang der Experimente wird der Artikel ergänzt.
(Stand 16.04.2022)

Macintosh Powerbook G3 (Lombard)

Das Lombard hat nur ein CDROM Laufwerk, also habe ich die 32-Bit LXQT- Version von Adélie auf eine CDR gebrannt, diese eingelegt und das Powerbook neu gestartet. Wenn beim Boot die Taste C gedrückt gehalten wird, bootet das Powerbook von CD. Adélie bootet bis zur Textkonsole, eine Anmeldung mit root und Passwort live ist möglich. Ein startx ergibt die Meldung, dass die Grafikkarte nicht bekannt ist.

Damit läuft Adélie zwar, aber nur im Textmodus.

Powerbook G4

Zunächst habe einen Start wie oben mit der LXQT CD versucht, was auch gelingt. Hier bootet Adélie in X11 und bietet mehrere Window Manager zur Auswahl an. Mit OpenBox erscheint ein Desktop, allerdings sind Startmenü und weitere Menüs nicht bedienbar. Ein Anklicken lässt das Menü kurz aufblitzen und dann sofort wieder verschwinden. Das gleiche passiert auch mit TWM als Window Manager.

Mit der Desktop Version mit dem MATE Desktop (auch 32-Bit) bootet der Mac zwar in X11, aber es erscheint nur der Mauszeiger und kein weiteres Element.

Mit FN-CTRL-Option-F1 kann man jederzeit auf eine Textkonsole wechseln, sich als root einloggen und den Mac sauber rebooten (reboot).

Apple Macintosh Pro (2007) und Ubuntu

Einen Macintosh Pro von 2007, auch liebevoll „die Käsereibe“ genannt, ist schon für 150,- bis 200,- EUR gebraucht zu bekommen. Ein gut ausgestattetes System verfügt über 2 Xeon- Prozessoren (3 GHz) mit je 4 Kernen und 16 GB Arbeitsspeicher. Das ist auch nach heutigen Maßstäben ein ordentliches System. Es hapert nur am Betriebssystem- Apple unterstützt die Maschine nur bis maximal MacOS X 10.7. Das ist wiederum für viele Anwendungen zu alt.

Um die hervorragende Hardware mit ihrem Aluminiumgehäuse und dem stattlichen Gewicht von bald 18 kg nicht abschreiben zu müssen, hilft nur ein Wechsel des Betriebssystems. Auf meine Maschine ist Ubuntu 20.04 LTS gewandert. Hier eine Schnellanleitung:

  1. Schritt: Festplatte partitionieren
  2. Schritt: rEFind als Boot Loader installieren
  3. Schritt: Ubuntu downloaden und DVD brennen
  4. Schriit: Ubuntu installieren

Die Schritte im einzelnen:

1. Festplatte partitionieren

Auf meinem MacPro ist MacOS X 10.6.3 installiert in einer großen Partition unter HFS+ installiert. Die Partition lässt sich aber verkleinern, um Platz für Ubuntu zu schaffen.

  • Programme / Dienstprogramme / Festplattendienstprogramm starten
  • Die oberste Platte in der Liste markieren, ist bei mir eine 1 TB Hitachi SATA Disk
  • Mit dem „Plus“ Zeichen unterhalb der Partitionsliste eine neue Partition von 16 GB Größe anlegen. Die bekommt den Namen „swap“
  • Dateisystem ist MSDOS FAT
  • Genauso eine weitere Partition anlegen, auf die später Ubuntu installiert wird. Die Größe sollte mind. 30 GB betragen, bei mir sind es 500 GB. Als Name habe ich „root“ vergeben. Die Anlage dauert einem Moment.

2. Schritt: rEFind als Boot Loader installieren

rEFind ist ein Boot Manager, der anders als das Apple-eigene Boot Camp auch Linux-Partitionen sicher ansteuert. Die verwendete MacOS X Version 10.7 kennt noch keine System Integrity Protection (SIP), daher ist die Installation hier recht einfach.

  • Download der ZIP Version von rEFind von https://sourceforge.net/projects/refind/files/. Dort sind alle Versionen zu finden, gebraucht wird die neuste. Bei mir war das 0.11.1 und die Datei refind-bin-0.11.1.zip.
  • Die heruntergeladene ZIP File auspacken und das erhaltene Verzeichnis im Finder öffnen
  • Ein Terminal öffnen
  • aus dem Finder die Datei refind-install in das Terminal ziehen und drücken
  • Bei Nachfrage das Administrator-Passwort eingeben.

rEFind sollte sich bei jedem Boot mit den bootfähigen Partitionen melden. Wenn nicht, dann beim Booten die Command-Taste (die „Gabel“) gedrückt halten.

3. Schritt: Ubuntu downloaden und DVD brennen

Der MacintoshPro 2 ist zwar eine 64-Bit Maschine, hat aber ein 32-Bit UEFI Boot System. Damit kommen normale 64-Bit Linuxdistributionen nicht klar und 32-Bit Versionen laufen auch nicht. Abhilfe schafft eine Anpassung der UEFI Software einer 64-Bit Distribution. Matt Gadient hat eine ausführliche Anleitung, wie das zu machen ist. Außerdem bietet er einige vorbereitete Images auf seiner Webseite an.

  • Download von Lubuntu 20.04 LTS von Matt Gadients Webseite
  • Brennen einer DVD mit diesem Image. Ein Linux-Boot vom USB Stick geht beim Macintosh Pro 2 nicht!

4. Schritt: Ubuntu installieren

Die Installation läuft ganz normal ab. Vorsicht ist nur bei der Partitionierung und der Boot Loader-Installation geboten.

  • DVD einlegen und den Mac neu starten
  • rEFind sollte nun MacOS und die DVD anbieten (im Zweifen mit gedrückter Command-Taste neu starten)
  • Im GRUB Bootmenü mit F6 den Expertenmodus aktivieren
  • In der Zeile mit den Kernelparametern das „quiet“ und „splash“ löschen und durch nosplash ersetzen
  • Der Boot dauert, weil der Lader ersteinmal die DVD testet, um fehlerhafte Pakete zu erkennen
  • Nach ca. 5 min. sollte ein Lubuntu-Desktop erscheinen. Dort die Installation auf Festplatte wählen und die Fragen beantworten.
  • Beim Schritt Partitionierung die manuelle Partitionierung wählen. Die Platte hat 4 Partitionen:
    1. Eine kleine (200 MB) Partition mit dem EFI Boot Loader- Finger weg! Ohne diese bootet der Mac nicht mehr und braucht eine Neuinstallation!
    2. Die HFS+ Partition, bei mir noch etwa 460 GB groß- auch hier Finger weg!
    3. Die 16 GB kleine MSDOS Partition- diese muss als „swap“ neu formatiert werden
    4. Die 500 GB große „root“ Partition- diese wird als EXT4 neu formatiert und als „/“ eingebunden
  • Der Boot Loader muss an den Anfang der „/“ Partition, also die 500 GB Partition. Die andere Alternative wäre der MBR, nur der soll ja rEFind anfahren und das wiederum später Ubuntu.
  • Am Ende der Installation neu booten. Wenn die DVD nicht ausgeworfen wird, den Mac durch längeres Drücken des Power-Schalters ausschalten und beim Einschalten die „Öffnen“ Taste auf der Mac Tastatur (rechts oben) gedrückt halten. Die DVD entnehmen und neu starten.

Damit sollte beim Neustart nun immer rEFind kommen und Ubuntu als Betriebssystemalternative anbieten.

Quellen

  1. https://www.makeuseof.com/tag/install-linux-macbook-pro/
  2. https://linuxnewbieguide.org/how-to-install-linux-on-a-macintosh-computer/
  3. https://mattgadient.com/linux-dvd-images-and-how-to-for-32-bit-efi-macs-late-2006-models/
  4. https://linuxnewbieguide.org/how-to-install-linux-on-a-macintosh-computer/

Apple III und ImageWriter II verbinden

Der Apple III verfügt über eine eingebaute serielle Schnittstelle mit einer DB 25 Buchse. Diese ist folgendermassen belegt:

Pin Signal Name
1 Frame Ground
2 Transmit Data (Tx)
3 Receive Data (Rx)
4 Request to send (RTS)
5 Clear To Send (CTS)
6 Data Set Ready (DSR)
7 Signal Ground
8 Data Carrier Detect (DCD)
19 Secondary Clear To Send (SCTS)
20 Data Terminal Ready (DTR)

Die Pinbelegung der seriellen Schnittstelle am ImageWriter II (Mini DIN-8 Buchse) ist diese:

Pin Signal Name
1 Data Terminal Ready (DTR)
2 Data Set Ready (DSR)
3 Transmit Data (TXD-)
4 Signal Ground (GND)
5 Receive Data (RXD-)
6 Transmit Data (TXD+)
8 Receive Data (RXD+)

Um den Apple III mit dem ImageWriter II zu verbinden, braucht es folgende Kabel:

  1. Ein Kabel mit Mini-DIN8 Stecker und DB-9 Stecker
  2. Ein Nullmodem-Kabel mit DB-25 Stecker und DB-9 Kopplung
    • Nullmodemkabel haben eigentlich eine DB-25 Kopplung- hier wird ein Gender-Changer benötigt.
    • Wenn das Nullmodemkabel eine DB-25 Kopplung hat, ist hier ein Adapter DB-25 (Stecker) auf DB-9 (Kopplung) erforderlich. Ein kurzes 1:1 Kabel mit diesen DB-Anschlüssen ist dafür ideal

Mit dieser Verkabelung druckt der Apple III, die Einrichtung des RS232 Treibers in SOS vorausgesetzt.

Atari ST als Macintosh-Emulator mit Spectre GCR

Spectre GCR ist ein Modul für den ROM Port des Atari ST. Es nimmt die Original-Macintosh ROMs auf und ermöglicht zusammen mit einem Steuerprogramm die Hardware-Emulation eines Apple Macintosh Rechners auf dem Atari.

Das Manual zum Spectre GCR hat eher den Charakter einer Unterhaltungsliteratur, was ein schnelles Nachschlagen unmöglich macht. Hier darum meine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten.

Anschluss der Hardware

  1. Modul an den ROM Port anschliessen
  2. Floppyanschluss herstellen:
    • nur interne Floppy: Den Anschluss für externe Floppy am Atari mittels Floppykabel mit dem GCR verbinden
    • externe Floppy: Floppy an den externen Anschluss des Atari anschliessen, den Ausgang der Floppy mittels Floppykabel mit dem GCR verbinden

Am Atari MegaSTE gibt es Timingprobleme beim Zugriff auf die Floppies; dort läuft der GCR möglicherweise nicht.

Betrieb

Start

  • spectre.prg von der Spectre-Programmdiskette starten
  • Speichergrösse einstellen (abhängig vom Speicher des ST) und Konfiguration speichern
  • „Spectre“ starten
  • Wenn das Diskettensymbol mit dem Fragezeichen erscheint, läuft das Modul korrekt.
  • Macintosh Finder Systemdisk einlegen (geht bis System 6, bei 1 MB ST RAM besser System 2).

Stop

  • Niemals aus dem Macintosh Finder heraus Special/Shutdown oder Restart verwenden!
  • Alle Disketten auswerfen mittels File/Eject

Diskettenwechsel

  • File/Eject für die Diskette oder Disk-Icon auf Papierkorb ziehen
  • Wenn der Laufwerksbuchstabe in Menüzeile blinkt (A: oder B:), dann kann Diskette entnommen werden
  • Neue Disk wird automatisch erkannt, sonst <F1> für A: oder <F2> für B:

Sondertasten

  • Apple Command = Atari <Ctrl>
  • Apple Option = Atari <Alternate>
  • <Shift><Undo> : Neustart im Macintosh Modus
  • <Shift><Help> : Neustart im Atari Modus

Apple II Softwareliste

Auf meinen Apple II Rechnern (//e, //c, IIGS) probiere ich häufig Software aus. Die folgende Liste sammelt kurz meine Erfahrungen und ist hauptsächlich eine Gedächtnisstütze für mich selbst. Quellen für die Programme gebe ich nicht als Links an- die können sich ändern. Fast alles findet sich aber hier: und dort besonderts im Mirror von ftp.asimov.net. Es ist jeweils angegeben, welche Systeme die Software mindestens benötigt und welches Betriebssystem sie nutzt. Da ich keinen Apple II+ besitze, kann ich zur Lauffähigkeit dort nichts sagen.

Dieser Artikel wird unregelmässig aktualisiert.

  1. Produktivität
    • AppleWorks: Integrierte Software [ProDOS, //e, //c]
    • Quicken: Finanzverwaltung, haptsächlich Cheques [ProDOS, //e, //c]
    • Your Money Matters: Finanzverwaltung, Konten und Bugdetplanung, Vergleiche, Import/Export [GS/OS, IIGS]
    • SmartMoney: Finanzverwaltung, Cheques [GS/OS, IIGS]
  2. Utilities
    • A2eDiagnostic: Hardware Checks [ProDOS, //e, //c]
    • Apple II Dealer Diagnostic: Hardware Checks, offizielle Apple Händlersoftware [DOS 3.3, //e, //c]
    • Computer Inspector: Hardware Checks, Slotbelegung [ProDOS, //e, //c]
    • Real Software Diagnostiv: Hardware Checks [ProDOS, //e, //c]
    • Copy II Plus Version 7.2: Disk Kopierprogramm, Formattierer, Rettungsfunktionen [ProDOS, //e, //c]
    • Disk II Analyzer: Prüfprogramm für Apple Disk II Laufwerke [DOS 3.3, //e, //c]
    • Prosel: Universaltools für Disk Handling, Reparatur, Erstellen von Startmenüs [ProDOS, //e, //c]
  3. Programmierung
    • Instant Pascal: Pascal Compiler mit GUI IDE und Mausunterstützung [ProDOS, //e, //c]
    • Kyan Pascal: Pascal Compiler mit UNIX-angelehnter Shell [ProDOS, //e, //c]
  4. Spiele
    • Super Boulderdash: Im Boden nach Schätzen graben, braucht Joystick [DOS 3.3, //e, //c]
    • Loderunner: Schätze im Gerüstlabyrinth sammmeln, Verfolgung durch KI Gegner, braucht Joystick [DOS 3.3, //e, //c]

Stand: 09.12.2015

SCSI CDROM Laufwerk am Apple MacIntosh Powerbook 170

Das PowerBook 170 verfügt nur über ein eingebautes Diskettenlaufwerk, aber nicht über ein CDROM Laufwerk. Die vorhandene SCSI Schnittstelle schafft Abhilfe- die richtige Verkabelung und die richtigen Treiber vorausgesetzt.

SCSI Verkabelung

Das PowerBook 170 besitzt eine Narrow-SCSI Schnittstelle an der Geräterückseite. Dummerweise ist dies keine der üblichen 50-poligen High Density Stecker, sondern Apple hat hier einen HDI-30 Stecker verwendet. Dieser besitzt eine eher würfelförmige Anordnung der Kontakte. Externe SCSI CDROM Laufwerke haben jedoch meist einen 50 poligen Centronics-Stecker. Also braucht es ein passendes Kabel zur Verbindung von HDI-30 auf Centronics oder einen entsprechenden Adapter. Diese werden vereinzelt noch angeboten, ich hatte bei diesem Shop noch Glück und konnte einen HD30 Adapter erstehen. Dieser bietet sogar sowohl einen 50-poligen High Density Stecker als auch einen Centronics Stecker- das nötige Verbindungskabel war in meinem Fundus leicht zu finden.

Das Laufwerk muss zunächst an das PowerBook 170 angeschlossen und dann eingeschaltet werden. Erst dann kann man den Apple starten- andernfalls wird das Laufwerk beim Scannen des SCSI Busses nicht gefunden und es geht nichts.

Software

Mein PowerBook läuft unter System 7.1 und dieses kennt noch keine CDROM Laufwerke oder Dateisysteme. Die Nachrüstung verläuft in mehreren Schritten:

  1. Aus dem Mac Driver Museum den Apple CDROM Treiber herunterladen: Apple_CD-ROM_D-5.3.1.sit.hqx
  2. Den Treiber entpacken, auf den Systemordner ziehen, die Installation bestätigen und das PowerBook neu starten.
  3. Wenn man nun eine CDROM einlegt, sollte das PowerBook melden, das ihm das Datenträgerformat unbekanntr ist. Damit ist die Hardware schon einmal eingebunden.
  4. Zusätzlich zum Hardware-Treiber braucht es noch das ISO 9660 Dateisystem inklusive der Joilet Extensions. Sonst setzt nämlich System 7.1 bei den CDROMs das HFS Dateisystem voraus- und derartige CDROMs sind mittlerweile sehr rar und meines Wissens zumindest in der PC-Welt nicht mehr zu erzeugen. Hier schafft der Joilet Access Driver von Thomas Tempelmann Abhilfe.

    Beide Treiber wollen entpackt und auf den Systemordner gezogen werden

  5. Nach einem Neustart sollten sich CDROMs mit Joilet Extensions lesen lassen. Aber Achtung: Das sind bei weitem nicht alle CDROMs! Solche mit Rock Ridge Extensions sind nicht lesbar und bringen das System zum Aufhängen.

Apple IIGS druckt über das Netz

Mein Apple IIGS verfügt nicht über einen passenden lokalen Drucker. In meinem kleinen Heimnetz befindet sich aber ein Drucker, den ich von meinem Linux Server aus ansprechen kann. Um darauf von GS/OS 6.0.1 zu drucken, gibt es mehrere Wege.

Drucken mit JetDirect

Für den Apple IIGS existiert mit TreeHugger ein Client für HP JetDirect zur Verfügung. Das Paket muss entpackt werden (GS ShrinkIt), die Datei aus „Drivers“ ist nach System,Drivers, die aus CDevs nach System, CDevs zu verschieben.

Der JetDirect Client allein macht aber noch keine Ausdrucke, es ist auch ein Druckertreiber erforderlich, der meinen HP ColorLaser bedienen kann. Hier hilft das Paket Independence, es enthält in der von www.whatisthe2gs.apple2.org.za/ downloadbaren Version Treiber für HP DeskJet und HP LaserJet Drucker. Das 2mg-Archiv will mit Asivmov2 auf eine Diskette transferiert werden, es enthält einen Installer für die einzelnen Treiber. Ich habe den HP Laserwriter IIP Treiber in Verwendung.

Zur Konfiguration sind dann noch folgende Schritte nötig:

  1. Im Control Panel unter DC.Printers „TreeHugger“ und „HP LaserJet IIP/III“ auswählen. DC.Printers ist ein Auswahl-CDA, das eigentlich zwischen serieller und paralleler Schnittstelle umschaltet und kommt mit der Parallelport-Druckerunterstützung.
  2. Im Control Panel unter TreeHugger einen neuen Drucker definieren und IP-Adresse und Port (eigentlich immer Port 9100) eintragen, z.B. 192.168.0.10:9100

Aus der Anwendung heraus kann dann direkt gedruckt werden.

Bekannte Probleme:

  1. Mit dem Apple Laserwriter Treiber der GS/OS Disketten klappt anscheinend kein Ausdruck . Mit einem Netzsniffer liess sich erkennen, das zwar ein TCP „SYN“ geschickt wird und der Printserver mit „ACK“ antwortet, der Apple IIGS dann aber mit einem „RST“ antwortet, die Verbindung also zurücksetzt.

Drucken mit Postscript und FTP

Alternativ zum JetDirect Ansatz habe ich erfolgreich einen Weg zum Erzeugen von PostScript Dateien auf dem Apple IIGS und der Übertragung zum Druckserver per FTP beschritten.

Die nachfolgende Anleitung zeigt die erforderlichen Schritte für den Ausdruck

  1. PostScript Dateien aus beliebigen GS/OS Anwendungen erstellen
  2. Datei auf den Linux Server übertragen
  3. PostScript aufbereiten
  4. Automatisch ausdrucken

Schritt 1: PostScript Dateien erzeugen

Voraussetzung ist GS/OS 6.0.1 auf dem Apple IIGS. Für dieses Betriebssystem hat Apple bereits einen Apple LaserWriter Treiber beigefügt.

  • Das Installationsprogramm von der 1. Diskette starten
  • Die richtige Zieldisk auswählen (meine Festplatte kennt vier Partitionen)
  • Installation anpassen und den Druckertreiber „Apple Laserwriter“ auswählen (wird von der System Tools 2- Disk installiert)
  • Im Control Panel den LaserWriter auswählen; dabei ist es egal, dass dieser nicht lokal angeschlossen ist.
  • Nach Abschluss der Installation die Datei „SCC.Manager“ aus System, Drivers wieder löschen (AppleTalk Manager, wird nicht gebraucht)

Aus einer Anwendung heraus (z.B. Teach) kann man nun den Druckerdialog aufrufen und bei gedrückter Tastenkombination „Apfeltaste F“ den OK-Button klicken. Dann erzeugt der Treiber eine PostScript Datei unter System, Drivers mit dem Namen Postscript.GSxx, wobei xx eine automatisch vergebene, laufende Nummer ist.

Schritt 2: Datei übertragen

Eigentlich ist das der einfachste Teil- wenn man gemäss des Artikels
Apple IIGS mit TCP/IP und FTP schon Marinetti eingerichtet hat und SAFE2 als FTP Client funktioniert.

Auf diesem Weg muss nun die Postscript.GS00 Datei auf den Linux Server übertragen werden.

Schritt 3: PostScript bereinigen

Diese Datei birgt noch zwei Probleme: Sie enthält eine Kopfzeile, die die meisten Postscript-Interpreter der Drucker aus dem Takt bringt. Statt Postscript zu interpretieren und zu rendern, wird dann nur der Quelltext ausgedruckt. Ausserdem handelt es sich um PostScript Level 2- Drucker erwarten aber oft PostScript Level 3.

Zum Bereinigen dient Ghostscript und das Kommando ps2ps, das PostScript Dateien anderer Level in korrekte Level 3 Dateien umwandeln kann:


ps2ps Postscript.GS00 out.ps

erzeugt die neue Datei out.ps mit sauberem PostScript. Ein Ausdruck könnte manuell am Server gestartet werden- aber das lässt sich zusammen mit diesem Schritt automatisieren.

Schritt 4: Automatischer Ausdruck

Um die Datei direkt nach dem FTP Transfer automatisch aufzubereiten und auszudrucken, ist folgendes Vorgehen nötig:

  • Der Server muss mindestens Linux Kernel 2.6.13 benutzen, inotify muss eincompiliert sein. Dies sollten alle halbwegs aktuellen Distributionen bieten, CentOS 5.3 erfüllt die Anforderung.
  • Ausserdem muss incron installiert werden. Die Quellen gibt es unter http://inotify.aiken.cz/, fertige Pakete sollte es aber für aktuelle Distributionen geben (für CentOS reicht ein yum install incron).
  • Dann wird ein neuer User „drucker“ eingerichet, sein Heimatverzeichnis sei /home/drucker
  • Es wird eine neue Regel für incron erzeugt, die dieses Verzeichnis überwacht. Dazu ruft man mit incrontab -e die Datei in den vi und ergänzt folgende Zeile:


    /home/drucker IN_CLOSE_WRITE /usr/local/bin/lprspool.sh $@/$#

    Dadurch wird immer beim Schliessen eines Datei-Schreibvorganges in /home/drucker das Script /usr/local/bin/lprspool.sh aufgerufen. In diesem Script schreibt man dann die Konvertierungs- und Druckbefehle.

    Mein Beispielscript lprspool.sh ist hier herunterladbar.

    Mehr zu incron steht unter http://linux-aha.de/wordpress/tag/inotify/.

Verbindet man sich mit SAFE2 zum Linux Server und benutzt den User „drucker“, so sollte eine übertragene Postscript.GS00 Datei nach kurzer Verzögerung zum Drucker geschickt werden.

Apple IIGS mit TCP/IP und FTP

Für den Apple IIGS existiert eine TCP/IP Implementierung namens Marinetti (Homepage). Marinetti kann sowohl echte Ethernetkarten wie die Uthernetkarte bedienen (Bezugsquelle) als auch per SLIP oder PPP ein Nullmodemkabel bedienen. Im folgenden sind die Installationsschritte für den Apple IIGS und einen Linux-PC (als PPP Server) beschrieben.

Voraussetzungen

  • Ein Nullmodem-Kabel mit passendem Stecker für Apple IIGS und PC (Tipps siehe hier). Dieses wird an die Modemschnittstelle des IIGS angeschlossen.
  • System 6.0.1 auf dem Apple IIGS
  • Ein Linux-PC, z.B. mit CentOS 5.3 wie in meinem Netz

Apple IIGS Marinetti installieren und konfigurieren

  1. Marinetti downloaden von http://www.apple2.org/marinetti/. Benötigt wird das Paket Marinetti3.0b1.SHK.
  2. Marinetti mittels Apple Kermit und Linux cKermit auf den Apple IIGS transferieren (siehe hier).
  3. Das Archiv mit GS ShrinkIt auspacken.
  4. Das Installationsprogramm aufrufen und gemäss der Anweisungen installieren
  5. Über das Control Panel nun die Baudrate der Modem-Schnittstelle auf 19200 Bit/s einstellen (über Apfel-Ctrl-ESC erreichbar).
  6. Aus dem Apfel-Menü von System 6.0.1 das Control Panel aufrufen. Darin gibt es nun ein Applet „TCP/IP“:

    apple_ip1

  7. Das Applet erlaubt die Konfiguration und den Start der Netzverbindung:

    apple_ip1

  8. Unter „Setup Connection“ wird nur die DNS Adresse eingetragen und als Link Layer „PPP (scripted)“ ausgewählt, alle anderen Einstellungen bleiben unverändert:

    apple_ip3

  9. Wenn der Linux-Server richtig eingerichtet ist, sollte mit „Connect to network“ die Verbindung aufgebaut werden können.

PPP Server auf Linux-PC

Die nachfolgende Konfiguration ist nur angerissen und setzt einiges voraus: PPP Daemon ist installiert, die serielle Schnittstelle funktioniert hardwareseitig (ein Blick in dmesg hilft !), es wird die 2.Schnittstelle (/dev/ttyS1) verwendet, PPP wird nicht für andere Zwecke gebaucht, die lokale Firewall akzeptiert Pakete von PPP-Interface usw.

/etc/ppp/options:

crtscts
lock
proxyarp
ms-dns 192.168.0.200
192.168.0.200:192.168.0.201
19200

/etc/inittab (Ausschnitt, am Dateiende):

pd:2345:respawn:/usr/sbin/pppd /dev/ttyS1 nodetach

Mit init q (als root) liest init dann seine Konfiguration neu ein und der PPP Daemon sollte laufen.

Apple IIGS SAFE2 FTP Client installieren

  1. SAFE2 ist ein brauchbarer FTP Client für den Apple IIGS und ist hier herunterzuladen: http://www.wannop.info/speccie/dwn.html (Safe2 Version 2.2.2 vom 24.09.2010- also ganz neue Software!)
  2. Das Archiv wird wieder mit GS ShrinkIt ausgepackt
  3. Die Datei Safe2 ist das eigentliche Programm
  4. Die Fonts Safe8 und Sharten16 müssen manuell in das /System/Fonts Verzeichnis kopiert werden
  5. Aus dem Verzeichnis TimeZone muss die Datei Timezone nach /System/CDevs und die Datei Tool056 nach /System/Tools kopiert werden.
  6. Jetzt muss der Apple IIGS neu gestartet werden
  7. Anschliessend ist mittels dem Control Panel und dem Applet „Time Zone“ die passende Zeitzone einzustellen
  8. Das Programm kann dann gestartet werden und ist in der Bedienung eigentlich selbsterklärend. Näheres steht in der Doku, die dem Archiv beigefügt ist (hierzu das Programm Teach von der System 6.0.1 System Tools 2 Disk kopieren).

     
    apple_ip4

Mit dieser Installation sind Downloads mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 KByte/sek. möglich.

Netatalk auf CentOS 5.3 installieren

Netatalk implementiert Appletalk und AppleShare IP auf UNIX-Systemen und ist auch auf der Linux-Distribution CentOS 5.3 (basiert auf Red Hat Enterprise Linux Quellcode) lauffähig. Dadurch tritt ein Linuxrechner als Server in einem Apple-Netzwerk auf- sozusagen ein SAMBA für klassische Apple-Netze. Allerdings muss die Software aus dem Quellcode neu kompiliert und ein anderer als der standardmässig installierte Kernel verwendet werden. Hier kommt eine Schritt-für-Schritt Anleitung.

Kernel-Update

Der normalerweise mit CentOS installierte Kernel verfügt nicht über das erforderliche atalk Kernelmodul. Dieses stellt das eigentliche Appletalk-Protokoll bereit. Ein Weg wäre, einen passenden Kernel aus den Quellen neu zu kompilieren. Dies ist aber aufwändig und fehleranfällig hinsichtlich der richtigen Konfiguration. Einfacher ist es, den Kernel aus dem CentOS Plus Repository zu installieren.

  1. Das CentOS Plus Repository nur für Kernel-Pakete eingefügen:
    • Hinzufügen an das Ende von /etc/yum.repos.d/CentOS-Base.repo:

      #additional packages that extend functionality of existing packages
      [centosplus]
      name=CentOS-$releasever - Plus
      mirrorlist=http://mirrorlist.centos.org/?release=$releasever&arch=$basearch&repo=centosplus
      gpgcheck=1
      enabled=1
      gpgkey=http://mirror.centos.org/centos/RPM-GPG-KEY-centos5
      includepkgs=kernel*
    • In der Sektion [base] hinzufügen:

      exclude=kernel kernel-devel kernel-PAE-*
    • In der Sektion [update] hinzufügen:

      exclude=kernel kernel-devel kernel-PAE-*
  2. Testen, ob das Hinzufügen auch geklappt hat:yum list updatesAusgabe ist dann:

    ...
    * centosplus: centos.intergenia.de
    ...
    centosplus | 1.9 kB
    ...
    Excluding Packages from CentOS-5 - Base
    Finished
    Excluding Packages from CentOS-5 - Updates
    Finished
    Reducing CentOS-5 - Plus to included packages only
    Finished
    ...
  3. Wurde das Repository korrekt eingebaut, startet ein yum update kernel* das Update. Hierbei wird der neue Kernel zusätzlich zum alten in die Grub-Konfiguration übernommen; geht etwas schief, kann immer noch der alte Kern gebootet werden.
  4. Nach einem Reboot steht das Appletalk-Protokoll bereit, ein modprobe appletalk als root sollte das Protokoll laden (lsmod zeigt die geladenen Module).

Netatalk-Installation

  1. Netatalk nutzt die Berkeley-DB und benätigt das Development-Paket. Vor der eigentlichen Installation muss diese also ergänzt werden:

    yum install db4-devel
  2. Die Quellen liegen auf Sourceforge und lassen sich z.B. mit WGET herunterladen:

    cd /tmp
    wget http://downloads.sourceforge.net/project/netatalk/netatalk/2.0.5/netatalk-2.0.5.tar.gz?use_mirror=kent
  3. Kompilieren und Installieren geht nach dem üblichen Muster:

    cd /usr/src
    tar -xvzf /tmp/netatalk-2.0.5.tar.gz
    cd netatalk*
    ./configure --enable-redhat --with-mutex="x86/gcc-assembly"
    make | tee /tmp/netatalk_make.log
    make install | tee /tmp/netatalk_make_install.log

    Dies sollte ohne Fehlermeldungen durchlaufen, dies kann man in den durch tee erzeugten Logdateien später nachlesen.

  4. Die Installation kopiert die Dateien nach /usr/local und die Konfigurationsdateien nach /usr/local/etc/netatalk, dort genügt anfangs eine minimale Konfiguration:afpd.conf:

    - -transall -uamlist uams_guest.so,uams_clrtxt.so,uams_dhx.so

    AppleVolumes.default:

    # die Tilde gibt die Home-Verzeichnisse der User frei !
    ~
    /var/share "Austausch"

    atalkd.conf:

    eth0 -phase 2 -net 0-65534 -addr 65280.59

  5. Nun lohnt sich der Start von Netatalk:

    /etc/init.d/atalk start

    Starting AppleTalk services:
    Starting atalkd: [ OK ]
    Registering myserver:Workstation: [ OK ]
    Registering myserver:netatalk: [ OK ]
    Starting cnid_metad: [ OK ]
    Starting afpd: [ OK ]

    Der Start der einzelnen Prozesse dauert ein wenig, also Geduld !

Apple Macintosh Performa 475 im Netz

Nach der Neuninstallation meines Mac habe ich in Ermangelung einer Ethernet-Karte den Netzzugang über meinen Linuxserver per serieller Schnittstelle und PPP hergestellt. Dazu muss der serielle Modemanschluss des Mac mit einem passenden seriellen Kabel (Mini-DIN Buchse) und einem Nullmodemkabel oder -adapter (bzw. gleich einem Nullmodemkabel für Apple Mac- wenn das zu kriegen ist) mit der seriellen Schnittstelle des PC-Servers verbunden werden.

Mein PPP Server (192.168.0.200) besitzt einen lokalen DNS Server, der auch Requests zum Provider-DNS forwarded. Der PPP Client erhält immer die IP Adresse 192.68.0.201.

Client-Konfiguration (Mac Performa)

  1. FreePPP downloaden und auf eine HFS formatierte Diskette übertragen
    FreePPP Download von knubbelmac.de
  2. Konfiguration:
    • Reiter Account: Neuen Account anlegen
      • Account: Connect directly
      • Dialup: alles freilassen
      • Options: als DNS Server die IP-Adresse des PPP-Servers eintragen, „Configure OP TCP/IP for this account“ ankreuzen, IP-Adresse 192.168.0.201 eintragen.
    • Reiter Location: Eine neue Location anlegen, alle Felder freilassen, unter „When account area code does not match location area code“ : Do nothing
    • Reiter Modems: Neues Modem mit Namen „Nullmodem“ anlegen
      • Connected to: Modemanschluss
      • Port speed 115200 bps
      • Flow control: CTS & RTS
      • Dial type: None

      Alle anderen Felder bleiben frei (auch der Modem init string).

Hier das ganze nochmal der Übersichtlichkeit halber mit Screenshots:

Neuer Account / Account
Abb.1: Account
Neuer Account / Optionen
Abb.2: TCP/IP Einstellungen
Neue Location
Abb.3: Location Einstellungen
Neues Modem
Abb.4: Modemeinstellungen

Server-Konfiguration (Linux-PC)

Die nachfolgende Konmfiguration ist nur angerissen und setzt einiges voraus: PPP Daemon ist installiert, die serielle Schnittstelle funktioniert hardwareseitig (ein Blick in dmesg hilft !), es wird die 2.Schnittstelle (/dev/ttyS1) verwendet, PPP wird nicht für andere Zwecke gebaucht, die lokale Firewall akzeptiert Pakete von PPP-Interface usw.

/etc/ppp/options


crtscts
lock
proxyarp
ms-dns 192.168.0.200
192.168.0.200:192.168.0.201
115200

/etc/inittab (Ausschnitt, am Dateiende)


pd:2345:respawn:/usr/sbin/pppd /dev/ttyS1 nodetach

Mit init q (als root) liest init dann seine Konfiguration neu ein und der PPP Daemon sollte laufen.

Zugriff auf das Internet

  • FTP Client Fetch 3.0.3 arbeitet zuverlässig auch über die PPP Verbindung und ist das erste Programm, das nach erfolgreicher PPP Installation gebraucht wird.
  • Wirklich gut hat auf meinem Perfoma nur Netscape 2 funktioniert; der Installer umfasst den Browser und E-Mail/News Programme. Netscape zeigt auch Frames an, moderne Webseiten provozieren aber durchaus oft Abstürze
    Netscape 2.02 Installer (FTP)
  • Eudora 3 light konnte ich zwar zum Senden per SMTP nutzen, aber keine POP3-Mailboxen auslesen. Der Versuch, die konfigurierte Mailbox zu checken, ergab immer einen DNS Fehler. Mit tcpdump auf dem DNS Server sehe ich dabei drei Sonderzeichen vor dem Namen des POP3-Servers, anscheinend erzeugt Eudora in meiner Konstellation hier fehlerhaft formatierte Nameserver-Abfragen.
  • Der Microsoft Internet Explorer 2 funktioniert zwar prinzipiell, stürzt aber bei vielen aktuellen Webseiten ab.

Zugriff auf AppleTalk Netze

Den Zugriff auf AppleTalk Netze habe ich in einem Artikel gesondert beschrieben.

Nützliche Links