Technische Daten | |
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Erscheinungsjahr | 1997 |
Hersteller | Milan Computer Vertriebs GmbH |
Prozesor Taktfrequenz |
Motorola 68060 50 MHz |
Arbeitsspeicher | 192 MB RAM als PS/2 SIMM Module |
Grafikchip Auflösung |
ATI S3 Trio 64 Grafikkarte mit 2 MB Videoram 1024×768 bei 32.768 Farben |
Soundchip | keiner (Soundblaster Karte mittels „Milanblaster“ nachrüstbar) |
Massenspeicher | 3,5″ Disk, 1,4 MB (HD) interne 4 GB PATA Festplatte internes Iomega ZIP-100 Laufwerk internes DVD Laufwerk |
Schnittstellen | Parallelport serielle Schnittstelle |
Netzwerk | interne PCI Netzwerkkarte |
Weitere Besonderheiten | – |
Betriebssystem | EasyMiNT Version 1.72 mit MiNT Kernel 1.17 Festplattentreiber HDDRIVER 8.4 NVDI (von Milan-CDROM) |
Neupreis | xx |
Im Jahr 1997 stellte die Milan Computer Vertriebs GmbH aus Kiel auf der Atari-Messe den ersten, nicht von Atari entwickelten Rechner mit dem Betriebssystem TOS vor.
Das vorgestellte Modell MILAN 040, das ab 1998 am Markt verfügbar war, ist mit einem Motorola 68040 Prozessor ausgestattet. Der Hersteller lieferte später auch einen 68060 Aufrüstsatz, der anstelle des originalen Prozessors auf den CPU Sockel gesteckt werden konnte. Das Mainboard besitzt den PC-üblichen AT-Formfaktor. Es besitzt drei ISA-Steckplätze, vier PCI-Steckplätze, vier Bänke für EDO-RAM, zwei IDE-Schnittstellen, eine Floppy-Schnittstelle, einen Anschluss für eine PS/2 Maus, Tastaturanschluss, eine parallele Schnittstelle und zwei serielle Schnittstellen. Damit waren Peripherie und Gehäuse nutzbar, die eigentlich für den PC-Markt entwickelt wurden- ein bis heute grosser Vorteil bei der Beschaffung von Komponenten. Zur Grafikausgabe dienen herkömmliche PCI Grafikkarten wie die ATI S3 Trio 64, wodurch ein normaler VGA Monitor nutzbar ist. Auch PC-übliche Netzwerkkarten und Soundkarten sind einsetzbar. Hier entscheiden die verfügbaren Treiber über die Verwendbarkeit: Netzwerkkarten mit Realtek RTL 8139 Chipsatz und Soundblaster 16 Karten sind nutzbar.
Der Milan hat das Betriebssystem TOS in einem Flash-ROM, es trägt die Versionsnummer 4.08 und ist eine Weiterentwicklung des TOS des Atari Falcon 030. Betriebssystemerweiterungen und -alternativen können auf der Festplatte installiert werden (besonders Magic oder Mint).
Der Milan ist softwareseitig weitestgehend kompatibel zu den Original-Atari ST/TT Modellen, solange GEM Anwendungen zum Einsatz kommen. Er kennt jedoch nicht die klassischen Grafikmodi, weshalb viele Atari-Spiele, die diese voraussetzen, nicht auf dem Milan laufen. Auch MIDI Schnittstellen sind nicht vorhanden und der ROM Port zum Anschluss von ROM Cartridges fehlt in der Normalausstattung.
Trotz dieser Abstriche stellt der Milan ein „High End“ Modell dar, das nur durch die neu entwickelte Firebee-Plattform hinsichtlich der Geschwindigkeit und praktischen Verwendbarkeit übertroffen wird.
Was ist MiNT? |
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MiNT ist ein multitaskingfähiges Betriebssystem für Atari TOS Computer. Es ist modular aufgebaut:
Der MiNT Kernel hat seine Wurzeln in NetBSD und wurde ursprünglich von einem Atari-Mitarbeiter (Eric Smith) entwickelt. Die Entwicklung erfolgte über mehrere Stufen, Atari selbst vertrieb eine Kombination von MiNT Kernel und MultiAES als MultiTOS. Die Software ist im Quellcode verfügbar und konnte daher nach Schliessung von Atari weitergeführt werden (FreeMiNT). Heute ist MiNT als SpareMiNT-Distribution bzw. mit weitgehend automatischer Installation als EasyMiNT verfügbar. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt. Besonders die Adaption bekannter Unix/Linux Tools erleichert den Umgang mit MiNT: So ist der RPM Paketmanager zur Installation von Softwarepaketen verfügbar.
MiNT ersetzt das ursprüngliche TOS jedoch nicht vollständig. Vielmehr hängt sich MiNT über definierte Schnittstellen in das ursprüngliche GEMDOS als zuständige TOS Komponente. Dadurch bleiben für TOS entwickelte Hardwaretreiber nach wie vor nutzbar. So ist für die Massenspeicherverwaltung HDDRIVER benutzbar, NVDI steuert die Grafikkarte an und stellt Fonts bereit und MetaDOS oder ExtenDOS spricht CDROMs an. |
Pfad zum Datenaustausch
Der Milan verfügt über ein normales 3,5″ Diskettenlaufwerk (HD mit 1,4 MB). Mein Modell hat ausserdem ein Ethernetinterface und kommt per TCP/IP ins lokale Netz (FTP, CIFS). Ausserdem habe ich ein internes ZIP-100 Laufwerk nachgerüstet, wodurch auch grössere Datenmenge per Massenspeicher transferierbar sind.
Netzwerkfähigkeit
Mein Milan benutzt MiNT (EasyMint) als Betriebssystem. MiNT ist ein weitgehend UNIX-kompatibles Betriebssystem und unterstützt die vorhandene Ethernetkarte. Es verfügt über einen IP-Protokollstack und kann daher recht einfach in ein bestehendes Netz integriert werden.
Erfahrungen |
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Hier stehen meine Erfahrungen mit dem Atari:
- 24.10.: Atari MegaST / MegaSTE Tastaturkabel
- 16.01.: Atari ST als Macintosh-Emulator mit Spectre GCR
- 16.11.: Atari: Janus Emulatorkarte installieren
- 14.10.: Atari Works, GDOS und NVDI
- 14.10.: Atari ST und Linux mit Nullmodem verbinden
- 09.10.: Atari ST neu installieren
- 09.10.: Atari ST oder Amiga Disketten unter Linux lesen
- 12.09.: Serielle Mäuse am Macintosh, Atari ST, AMIGA und Apple //c und anderen
Wichtige Software und verwendete Dateiformate |
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Die Tabelle zur Konvertierung von Dateiformaten nennt Wege, wie Dateien aus den folgenden Programmen in andere Formate konvertiert werden können.
Der Milan in Aktion |
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Hier ein kurzes Video mit einigen Programmaufrufen, das einen Eindruck von der Arbeitsweise des Systems vermitteln soll.