Small Devices

Neben grossen Desktop- und Serversystemen besitze ich eine kleine Sammlung von Personal Digital Assistents und Handheld Computern. Diese Geräteklasse ist mittlerweile durch SmartPhones, Tablets und Netbooks verdrängt. Dennoch haben auch diese kleinen Systeme ihren Reiz.

Index:

  1. Hewlett Packard HP-95LX
  2. Atari Portfolio
  3. Sharp Zaurus ZR 3500X
  4. Agenda VR3
  5. Handspring Visor
  6. Apple Newton MessagePad
  7. Apple QuickTake 100
  8. Texas Instruments TI-58 mit Drucker PC-100A

Hewlett Packard HP-95 LX

hp

Hewlett Packard und Lotus Development brachten 1991 einen Mini-PC auf den Markt, um die Lotus-eigene integrierte Software Lotus 1-2-3 auch mobil betreiben zu können. Dieses basierte auf einem bei HP bereits in der Entwicklung befindlichen Gerät. Lotus steuerte die Software bei, nämlich ein Dateimanager, ein Kommunikations-Programm mit Terminal-Emulation, ein Terminkalender, ein Telefonbuch, ein Notitzbuch und ein finanzmathematischer Rechner mit Funktionsplotter.
Die Vielfalt der Programme und die kompakte Bauform machten den HP-95LX zu einem der erfolgreichsten Tastatur-PDAs der frühen 90er Jahre. Die Baureihe hatte noch zwei Nachfolger, HP-100LX und HP-200LX, die mit einem größeren Display ausgestattet waren und bis 1999 verkauft wurden.

Als Prozessor diente ein NEC V20, 5.37 MHz. Das Gerät verfügt über 0,5 MB RAM und hat MS-DOS 3.22 und Anwendungen im ROM. Die Textanzeige zeigt 40×16 Zeichen auf einem monochromenLC-Display, das auch eine Grafikanzeige mit 240×128, beherrscht. Es existiert ein RAM Card Slot für akkugepufferte Speicherkarten sowie eine serielle Schnittstelle. Über eine PC-Software ist die Verbindung zum Desktop möglich.

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Atari Portfolio

atari

Der Atari Portfolio ist ein 16-Bit Personal Computer in der Grösse einer VHS Videocassette. Er wurde 1989 von Atari vorgestellt und verwendet ein MSDOS 2.11 kompatibles Betriebssystem namens DIP-DOS. Der Portfolio besitzt eine Schreibmaschinen-ähnliche Tastatur mit gutem Druckpunkt. Der monochrome Flüssigkristallbildschirm hat eine Auflösung von 240×64 Bildpunkten, und ist CGA-kompatibel, wobei die Darstellung in rein Monochrom gewandelt wird. Als CPU wird eine mit 4,92 MHz getaktete, stromsparende Variante des Intel 8088 mit der Bezeichnung 80C88 verwendet, die auf einen 128 KB großen Arbeitsspeicher und 256 KB Festwertspeicher zurückgreifen kann.

Im ROM liegen einige Anwendungen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Tools), es können auch weitere Anwendungen im RAM installiert werden. Dieses wird dazu durch die Batterien oder Akkus des Portfolio gepuffert. Hierdurch verliert das Gerät auch im Ruhezustand Strom und zieht einen Batteriesatz in 2-3 Wochen leer.

Der Portfolio ist erweiterbar: Es existiert ein Einschub für RAM Karten (ebenfalls akkugepuffert) mit bis zu 128 KByte Speicherplatz als Massenspeicher. Ausserdem verfügt der Portfolio über eine Erweiterungsschnittstelle, an die sich Module mit Parallelschnittstelle oder serieller Schnittstelle, aber auch Diskettenlaufwerk-Interfaces anschliessen lassen. Über den Parallelport, eine Kommunikationssoftware im ROM und eine MSDOS Anwendung für den PC ist eine Anbindung an einen Desktop-PC und der Datenaustausch möglich. Mit PortLink existiert auch eine entsprechende Software für den Atari STE, diese benötigt ein spezielles Kabel.
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Sharp Zaurus ZR-3500X

sharp

Bei diesem Gerät handelt sich um die nur in den USA vertriebene Version ZR-3500X mit integriertem Telefonmodem. Es besitzt als einer der ersten PDAs einen hintergrundbeluchtetem LCD-Bildschirm (320×240 Pixel), der als Touchscreen mit einem Stift als Mausersatz bedient wird. Die Software des Geräts bietet Synchronisationsfähigkeit sowie Kompatibilität mit den gängigen Microsoft Office Produkten Die Firmware bietet die gängigen PDA-Funktionalitäten wie Weltzeituhr, Notes, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank, Adressverwaltung.

Das Gerät verfügt über 1 MB Flashspeicher, der zwischen Daten und Software aufgeteilt werden kann und 1 MB batteriegepuffertes RAM. Mittels speziellem Kabel ist der Anschluss an den PC über die serielle Schnittstelle möglich. Das Gerät verfügt ausserdem über eine Infrarot-Schnittstelle und ein internes Faxmodem (max. 14,4 kBaud).
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Agenda VR3

agenda

Der Agenda VR3 war der erste wirklich verfügbare Linux-PDA. Er verfügt über 16 MB Flash-RAM und 16 MB normales RAM. Die Applikationen decken die Standardaufgaben eines Organizers ab, also Adressverwaltung, Terminkalender, TODO Liste usw. Die Programme sind funktionell, aber von der Leistung nicht mit anderen Organizern wie Palm oder Psion vergleichbar.

Das wirklich interessante am Agenda VR3 ist der Aufbau: Es handelt sich eigentlich um eine miniaturisierte Linux-Workstation. Das Display wird über X11 angesteuert, das System ist netzwerkfähig (per serielle Schnittstelle und PPP oder mittels Ethernet-Addon) und es gibt viele Portierungen bekannter Linux-Tools. Natürlich kennt der Agenda auch eine Shell zur Bedienung.

Das Ethernet-Addon verfügt über eine eigene Stromversorgung und wird an die Kommunikationsschnittstelle des Agenda angesteckt. Es stellt einen Ethernetport mit 10 MBps bereit. In der Praxis ist ein Durchsatz unter 100 KBps möglich- mehr schafft der Prozessor des VR3 nicht.

In den USA ist Agenda Computing Inc. (USA) schon seit Nov. 2001 endgültig geschlossen. Der ursprüngliche Hardware-Hersteller des Agenda VR3, die Firma www.softfield.com vertrieb dieses Gerät nach länger, allerdings leistete
Softfield keine Unterstützung oder Entwicklung für die Software.

Literaturliste

  • Basse, Georg: „Kalender mit Netzwerkanschluss, freex 02/2002, 25-27
  • Basse, Georg: „Agenda VR3 in der Praxis“, freex 06/2001, 35-39
  • Zerbst, Carsten: Pinguin in der Westentasche, Linux User 10/2001, 62-66
  • Brinkmann, Markus: „Der Handheld Agenda VR3e“, freex 04/2001, 26-29

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Handspring Visor

handspring

Der Handspring Visor ist ein PalmOS basiertes Gerät und schon etwas älterer Bauart (ca. 2000), aber dies tut der Nützlichkeit keinen Abbruch. Es gibt die typischen PalmOS 3.5 Programme, jedoch in einer von Handspring erweiterten Version. Die Stromversorgung geschieht über wechselbare AAA Batterien oder Akkus. Der Handsping-Slot (im wesentlichen eine angepasste PCMCIA Variante) ermöglicht Hardware-Erweiterungen.

Für die Eingabe längerer Textpassagen hat sich die faltbare Stowaway-Tastatur bewährt. Zusammengeklappt ist diese nicht viel grösser als der PDA selbst, aufgeklappt aber eine vollwertige Notebook-Tastatur.

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Apple Newton MessagePad

Apple Newton Messagepad 100

Der Apple Newton ist eine Produktreihe von PDAs der Firma Apple und anderen Firmen, die von 1993 bis 1998 in verschiedenen Versionen hergestellt wurde. Eigentlich ist Newton die Bezeichnung des Betriebssystems; die PDAs wurden größtenteils unter dem Namen MessagePad vermarktet. Genau genommen sind die MessagePads die Urväter des iPad, gewiss auch die Urväter aller nachfolgenden PDAs, insbesondere der Palm Pilots.

Der Newton besitzt eine lernfähige Handschrifterkennung aus. Durch den berührungsempfindlichen LCD Touchscreen können Worte auf den Bildschirm geschrieben werden, die der Rechner direkt in echte Zeichen umwandelt. Die Version meines MP 100, Calligrapher, wurde maßgeblich von der Moskauer Entwicklungsmannschaft Paragraph International entwickelt. Sie ist für die Erkennung von Schreibschrift ausgerichtet- was mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Eine „Soft-Tastatur“ ist aber einblendbar. Die Erkennung lässt sich auch ausschalten, dann verhält sich das MessagePad wie eine Schreibtafel.

Für den Newton sind zahlreiche Programme kostenfrei online verfügbar, darunter auch ehemals kommerzielle Produkte.

Ausstattung:

  • ARM (ARM-Architektur) 610 Prozessor mit 20 MHz
  • 4 MB ROM, 640 KB RAM und 2 MB FlashRAM Karte
  • Serielle Schnittstelle (Apple Mini DIN Buchse)
  • Gehäuse ca. 10x19x2 cm
  • berührungsempfindliches LCD Display mit 336 × 320 Punkten, ca. 7,5×10 cm
  • Newton OS 1.3 deutsch
  • Stromversorgung über 4 x AAA Batterien, entsprechende NiCd-Akkus (keine NiMH!) oder Netzteil (im Gerät aufladbar)
  • Lederetui zur Aufbewahrung
  • Datenaustausch mittels seriellem Kabel zum Apple Macintosh Performa mittels Newton Connection Kit.

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Apple QuickTake 100


Apple QuickTake 100

1994 brachte Apple in Zusammenarbeit mit der Firma Kodak das Modell QuickTake 100 auf den Markt, es war eine der ersten bezahlbaren digitalen Kameras für den Massenmarkt. Das Modell erinnert in seinem Aussehen einem Fernglas aus „Star Trek“. Es kostete zur Markteinführung umgerechnet etwa 750 Euro. Digitalkameras waren zum Zeitpunkt der Markteinführung exotisch, es gab nur wenige Modelle mit unklarer Zielgruppe. Apple war hier seiner Zeit deutlich voraus. Die Kamera verwendet einen CCD Sensor mit einer Auflösung von 640×480 Bildpunkten in TrueColor, dies entspricht in heutiger Lesart etwa 0,3 Megapixel. Das Objektiv hat ist nicht einstellbar (Fixfocus, kein Zoom), die Brennweite entspricht 50mm im Kleinbildformat. Die EmpfindlichkeitSensors entspricht etwa ISO 85. Die Belichtung erfolgt automatisch (Blende 2,8 bis 16, Verschlusszeit von 1/30 s bis 1/175 s). Der eingebaute Blitz ist abschaltbar und hat eine Reichweite im Porträtbereich. Der interne EEPROM Speicher fasst 8 Bilder in VGA Auflösung, zusätzliche Speichermedien sind nicht anschliessbar.

An der Rückseite beider Modelle befindet sich eine kleine monochrome LCD-Anzeige, die über den Batteriestatus, die Anzahl der Aufnahmen, die gewählte Auflösung und den Blitzmodus informierte. An den Ecken des Displays sind Taster für Selbstauslöser, Auflösung, Blitzmodus und (versenkt) Löschfunktion. Die Darstellung intern gespeicherter Fotos ist über dieses Display aber nicht möglich. Auflösung und Bildqualität sind natürlich nicht mit heutigen Kameras vergleichbar. Die Farbtreue und Schärfe sind aber trotz Fixfocus-Objektiv durchaus noch brauchbar.

Zum Datenaustausch wird die QuickTake 100 wird über serielle Schnittstelle (Modemport oder Druckerport) mit dem Macintosh verbunden. Die erforderliche Software für MacOS ab Version 7 steht im Mac Driver Museum in der Sektion Scanners/Camera zum Download bereit. Die beiden Diskettenimages lassen sich auf einem m68k-Macintosh wie z.B. dem PowerBook 170 mittels StuffIt und Diskcopy installieren. Ist die Kamera angeschlossen und eingeschaltet, so findet die Software sie vom Macintosh aus problemlos. Sie erlaubt eine einfache Bilderverwaltung und ermöglicht auch die Fernsteuerung der Kamera.

Die Aufnahmen der QuickTake 100 werden in einem veränderten PICT Format als Raw-Daten abgelegt. Prinzipiell kann die QuickTake Software auf dem Macintosh diese in Standardformate konvertieren. Jedoch stürzt das Programm dabei gern ab. Alternativ kann dcraw unter Linux die Bilder nach PPM konvertieren. Dieses Format könne Gimp und andere Grafikprogramme lesen. Die Tabelle zur Konvertierung von Dateiformaten nennt Wege, wie Dateien in andere Formate konvertiert werden können.

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Texas Instruments TI-58

ti

Eigentlich muss man von einer kleinen Taschenrechner-Familie sprechen:

  1. TI-57: das zuletzt erschienene kleine Modell
  2. TI-58: das Standardmodell, eingeführt nach dem TI-59, halber Arbeitsspeicher
  3. TI-58c: der erste Taschenrechner mit einem sogenannten Constant Memory, dessen Inhalt beim Ausschalten des Rechners nicht gelöscht wurde.
  4. TI-59: erstes Modell, mit eingebautem Magnetstreifenleser, RAM für 480 Programmschritte oder Datenspeicher.

Alle Modelle sind mit einer roten LED-Siebensegmentanzeige ausgestattet. Die Rechner bieten auswechselbare Programm-Module auf Halbleiterbasis (ROM) mit fest einprogrammierten Anwendungsprogrammen („Solid State Software“). Ein serienmäßig bereits mitgeliefertes Standard-Software-Modul (Master-Library) enthält 25 Programme aus den Bereichen Matrizen-Rechnung, komplexe Funktionen, Integralrechnung, Geometrie, Statistik, Finanzmathematik, Umrechnung von Maßeinheiten, ein Kalenderprogramm, ein einfaches Spiel sowie ein Diagnoseprogramm zum Funktionstest des Rechners und des als Zubehör erhältlichen Thermopapier-Druckers PC-100C. Der Thermopapier-Drucker PC 100C ist 1978 erschienen und druckt 20 Zeichen pro Zeile in einer Geschwindigkeit von 60 Zeichen pro Sekunde. Er kann mittels drei Wahltasten entweder jede Operation parallel zur Eingabe aufzeichnen (trace), Listings ausgeben (list) oder den Anzeigewert drucken (print). Neben der Druckfunktion stellt der PC 100C auch eine Dockingstation (cradle) für den TI-58/58C/59 bereit, in der er mittels Schloss gesichert am Stromnetz betrieben werden kann. Ein Fach unterhalb des „cradle“ nimmt den Akku des Taschenrechners auf und lädt diesen.

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