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Apple Macintosh Performa 475 im Netz

Nach der Neuninstallation meines Mac habe ich in Ermangelung einer Ethernet-Karte den Netzzugang über meinen Linuxserver per serieller Schnittstelle und PPP hergestellt. Dazu muss der serielle Modemanschluss des Mac mit einem passenden seriellen Kabel (Mini-DIN Buchse) und einem Nullmodemkabel oder -adapter (bzw. gleich einem Nullmodemkabel für Apple Mac- wenn das zu kriegen ist) mit der seriellen Schnittstelle des PC-Servers verbunden werden.

Mein PPP Server (192.168.0.200) besitzt einen lokalen DNS Server, der auch Requests zum Provider-DNS forwarded. Der PPP Client erhält immer die IP Adresse 192.68.0.201.

Client-Konfiguration (Mac Performa)

  1. FreePPP downloaden und auf eine HFS formatierte Diskette übertragen
    FreePPP Download von knubbelmac.de
  2. Konfiguration:
    • Reiter Account: Neuen Account anlegen
      • Account: Connect directly
      • Dialup: alles freilassen
      • Options: als DNS Server die IP-Adresse des PPP-Servers eintragen, „Configure OP TCP/IP for this account“ ankreuzen, IP-Adresse 192.168.0.201 eintragen.
    • Reiter Location: Eine neue Location anlegen, alle Felder freilassen, unter „When account area code does not match location area code“ : Do nothing
    • Reiter Modems: Neues Modem mit Namen „Nullmodem“ anlegen
      • Connected to: Modemanschluss
      • Port speed 115200 bps
      • Flow control: CTS & RTS
      • Dial type: None

      Alle anderen Felder bleiben frei (auch der Modem init string).

Hier das ganze nochmal der Übersichtlichkeit halber mit Screenshots:

Neuer Account / Account
Abb.1: Account
Neuer Account / Optionen
Abb.2: TCP/IP Einstellungen
Neue Location
Abb.3: Location Einstellungen
Neues Modem
Abb.4: Modemeinstellungen

Server-Konfiguration (Linux-PC)

Die nachfolgende Konmfiguration ist nur angerissen und setzt einiges voraus: PPP Daemon ist installiert, die serielle Schnittstelle funktioniert hardwareseitig (ein Blick in dmesg hilft !), es wird die 2.Schnittstelle (/dev/ttyS1) verwendet, PPP wird nicht für andere Zwecke gebaucht, die lokale Firewall akzeptiert Pakete von PPP-Interface usw.

/etc/ppp/options


crtscts
lock
proxyarp
ms-dns 192.168.0.200
192.168.0.200:192.168.0.201
115200

/etc/inittab (Ausschnitt, am Dateiende)


pd:2345:respawn:/usr/sbin/pppd /dev/ttyS1 nodetach

Mit init q (als root) liest init dann seine Konfiguration neu ein und der PPP Daemon sollte laufen.

Zugriff auf das Internet

  • FTP Client Fetch 3.0.3 arbeitet zuverlässig auch über die PPP Verbindung und ist das erste Programm, das nach erfolgreicher PPP Installation gebraucht wird.
  • Wirklich gut hat auf meinem Perfoma nur Netscape 2 funktioniert; der Installer umfasst den Browser und E-Mail/News Programme. Netscape zeigt auch Frames an, moderne Webseiten provozieren aber durchaus oft Abstürze
    Netscape 2.02 Installer (FTP)
  • Eudora 3 light konnte ich zwar zum Senden per SMTP nutzen, aber keine POP3-Mailboxen auslesen. Der Versuch, die konfigurierte Mailbox zu checken, ergab immer einen DNS Fehler. Mit tcpdump auf dem DNS Server sehe ich dabei drei Sonderzeichen vor dem Namen des POP3-Servers, anscheinend erzeugt Eudora in meiner Konstellation hier fehlerhaft formatierte Nameserver-Abfragen.
  • Der Microsoft Internet Explorer 2 funktioniert zwar prinzipiell, stürzt aber bei vielen aktuellen Webseiten ab.

Zugriff auf AppleTalk Netze

Den Zugriff auf AppleTalk Netze habe ich in einem Artikel gesondert beschrieben.

Nützliche Links

AirPort Karte in Macintosh iBook G3 unter MacOS 9.2.2

Die AirPort Karte kann ein wenig zickig sein. So hat die Konfiguration bei mir geklappt:

  1. Ausgehend von MacOS 9.2.2 und AirPort 1.01 muss ersteinmal ein Update auf AirPort 2.0.4 eingespielt werden. Das Update gibt es hier: http://support.apple.com/kb/DL1154?viewlocale=de_DE
  2. Netzverbindung über Kabel herstellen, TCP/IP nutzt Ethernet
  3. Die Software unterstützt nur WEP Verschlüsselung- der WLAN Router sollte also auch MAC Adressen filtern (also auf dem Router die MAC Adresse der AirPort Karte eintragen!). Dann lässt sich auf dem Apple in der AirPort-Software die SSID im WLAN auswählen und dafür den den Hex-Schlüssel für WEP angeben:
    • $ Zeichen einmalig voranstellen
    • keine Leerzeichen
    • nur Grossbuchstaben

    Beispiel:

    $00112B3C44F5667788AA

    Das Ganze im Schlüsselbund speichern. Die Verbindung wird dann hergestellt.

  4. TCP/IP auf AirPort umgestellen und Kabel abziehen. Die Netzverbindungen sollten jetzt über WLAN laufen.
  5. Bei Neustart geht die Verbindung ins WLAN sofort, auch ohne vorherige Kabelverbindung.

Apple Macintosh System 7.5.3 installieren

Seit einiger Zeit steht ein gebrauchter Apple Macintosh Performa 475 mit 20 MB Arbeitsspeicher, einem Motorola 68LC040 Prozesser mit 25 Mhz Takt und einer 230 MB SCSI Platte in meinem Rechnerregal. Das installierte System 7.1 ist dänisch- und somit ein Rätsel in der Bedienung. Diesen Oldtimer habe ich mit einem neuen Betriebssystem versehen, um ihn anschliessend ins Netz bringen zu können.

In dieser Schritt für Schritt Anleitung dokumentiere ich fortlaufend alle Tätigkeiten, die ich dafür gemacht habe. Hierbei greife ich auf die überraschend vielfältigen Internetressourcen zu diesem Thema zu.
Darum hier ein dickes „Dankeschön“ an alle Mac-Enthusiasten, die mir mit Ihren Seiten geholfen haben !

Hardware des Apple Macintosh Performa 475

Viele ausführliche Details zur Hardware stehen www.oldmac.de. An dieser Stelle daher nur ein paar Praxistipps:

  • Der Arbeitsspeicher lässt sich durch Austausch des vorhandenen PS/2 SIMM durch ein grösseres SIMM erweitern. 4 MB RAM sind fest auf der Hauptplatine des Mac, das RAM des SIMM Steckplatzes wird dazu addiert. Ich konnte die eingebauten 4 MB problemlos durch ein 16 MB Modul aus einem alten 80386er PC ersetzen.

MacOS 7.5.3 installieren

Hinweis: Alle Arbeiten auf dem PC habe ich unter Ubuntu 9.04 „Jaunty Jackalope“ durchgeführt. Bei anderen Distributionen sind vielleicht Pfade und Paketnamen etwas anders, die Vorgehensweise klappt wahrscheinlich aber auch dort.

  1. Software beschaffen:
    • System 7.5.3 Deutsch läßt sich kostenlos von Apple als „self mounting image“ herunterladen:
      System 7.5.3 SMI. Es werden alle 17 Dateien benötigt.
    • Zusätzlich wird die Network Access Disk gebraucht, die gibt es als Diskettenimage:
      Network Access Disk
  2. Diese Dateien lassen sich unter Linux folgendermassen benutzbar machen:
    • Die Network Access Disk mit unzip entpacken und auf eine Diskette schreiben:dd if=nad75/nad75.img of=/dev/fd0 bs=512Voraussetzung dafür sind Schreibrechte auf dem /dev/fd0 Device. Dazu muss bei Ubuntu 9.04 der angemeldete Benutzer (hier: geo) ein Mitglied der Gruppe „floppy“ sein. Ein Blick in die Datei /etc/group muss also zeigen:floppy:x:25:geo

      Wenn man diese Datei ädert, weil der Benutzer dort noch nicht eingetragen war, ist eine Neuanmeldung erforderlich. Aus einer Shell (Terminal) heraus reicht auch ein su – geo, um sich dort neu anzumelden.

    • Die System 7.5.3 Dateien sind wirklich Dateien (Apple) und müssen auf HFS-formatierte Disketten. Damit das funktioniert, sind unter Linux die HFS Utils erforderlich. Ubuntu kennt ein Paket „hfsutils“, das sich in den Software-Quellen befindet und z.B. mit „synaptic“ installiert werden kann. Dann ist der Ablauf immer der folgende:
      • /usr/sbin/fdformat /dev/fd0
      • hformat -l "S753_Dxx" /dev/fd0
      • hmount /dev/fd0
      • hcopy D-System_7.5.3-xxof17.* ":"
      • humount /dev/fd0

      Hierbei steht xx für die fortlaufende Nummer der Datei (entsprechend sind die Dateien auf dem Apple-Server ja auch bezeichnet). Wichtig dabei ist die Qualität der Disketten; wenn fdformat beim Überprüfen einen Fehler meldet,
      gehört die Diskette in den Mülleimer (den echten, nicht den auf dem Desktop). Und ja: Gebraucht werden wirklich nochmals 17 Diskettem 3,5″ HD… wohl dem, der sowas noch im Keller hat.

  3. Auf der Festplatte des Performa 475 wird dann ein Ordner „System 7.5.3 Disks“ angelegt und nacheinander die Dateien von den Disketten dorthin kopiert.
  4. Anschliessend wird der Performa 475 mit der Network Access Disk neu gebootet
  5. Dann wird und die 1.Datei aus den kopierten Disketten (D-System_7.5.3-01of17.smi.bin) von der Festplatte durch Doppelklick gestartet. Dies öffnet eine Meldung mit der Apple Lizenzvereinbarung, die man mit „Ja“ bestätigt. Nach einiger Zeit erscheint dann auf dem Desktop ein Volume mit einer „System 7.5.3“ Pseudo-CDROM.
  6. In diesem Volume wird der „Aktualisierer“ gestartet, der Startbildschirm mit „Fortfahren“ bestätigt und dann die Installation als „Einfache Installation“ begonnen. Nach ca. 2 min. Wartezeit erscheint ein Fortschrittsbalken, die ganze Installation braucht dann ca. 10 min.
  7. Nach Installationsende das System anhalten und neu starten (Diskette entfernen)
  8. Wenn alles geklappt hat, bootet jetzt das MacOS System 7.5.3 in Deutsch.