NeXT entwickelte 1993 eine Version des Betriebssystems NeXTStep für andere als die eigenen Rechner, nämlich Versionen für SUN Sparc, HP PA-RISC und auch für Intel-basierte PC’s. Wenn man das Glück hat, heute an eine OpenStep Version für Intel heranzukommen, muss keinen separaten PC dafür reservieren. Es genügt auch VMWare als Basis für eine Installation.
- Neben der CDROM mit OpenStep benötigt man die passenden Bootdisketten. Die gibt es noch auf dem Support-Server von Apple: support.apple.com. Es werden alle drei Diskettenimages gebraucht, also die Installdisk, die Driverdisk und die Beta-Driverdisk.
- Ausserdem braucht’s die passenden Treiber für VMWare:
Die Treiber legt man in ein Verzeichnis ab (bei mir war das /home/gb/next_vm). Unter Linux legt man sich mit
mkisofs -l -iso-level 4 -o next_vm.iso next_vm
ein ISO Image mit den Treibern an.
- In VMWare bzw. wie bei mir mit dem VMWare Player erstellt man dann eine neue virtuelle Maschine:
- Betriebssystemtyp „Other“
- 64 MB RAM (max. 128 MB, darüber gibt es Probleme)
- 4 GB Festplatte IDE
- Floppy auf das Flopppy-Image der Install-Disk setzen
- CDROM auf das Laufwerk einstellen
Wer mit Images der Original-CDROMs arbeitet, bekommt wahrscheinlich die Warnung, es würde sich nicht um ISO Images handeln, weil die CDROMs aus der Vor-ISO Zeit stammen und ein eigenes Dateisystem benutzen. Die Warnung kann also ignoriert werden.
- Dann startet man die neue VM, OpenStep sollte vom Floppy-Image booten.
- Danach wird man aufgefordert, zur Driverdisk zu wechseln
- Wenn der Installationsprozess nach einem SCSI Treiber fragt, muss man zur Beta-Driverdisk wechseln (erst wechseln, dann „Look on other Disk“ wählen) und den „Primary/Secondary(Dual) EIDE and ATAPI Device Controllers“ ganz am Ende der Liste auswählen (der oben in der Liste is falsch!)
- Diese Auswahl muss zweimal gemacht werden, einmal für die Festplatte, einmal für das CDROM Laufwerk
- Setzt man dann die Installation ohne Installation weiterer Treiber fort, sollte OpenStep von der CDROM booten
- Anschliessend gibt man die ganze (virtuelle) Festplatte für OpenStep an, woraufhin der Installer die Platte formatiert und Dateien kopiert.
- Dann müssen die Diskimages abgemeldet und die Maschine neu gebootet werden, was jetzt von der Installation aus passiert.
- Dann ist wieder der og. IDE Treiber von der Beta-Driverdisk auszuwählen
- Das System bootet erneut
- Nach Einlegen der Beta-Driverdisk startet OpenStep die Configure.app Anwendung
- Für den Anfang genügt der „Default VGA“ Treiber für die Anzeige, auf alle anderen Treiber sollte man ersteinmal verzichten
- Nun ist das ISO Image mit den VMWare Treibern anzumelden. Von diesem Image kopiert man sich alle Dateien in ein Verzeichnis.
- Anschliessend sollte man zunächst den Maustreiber aktualisieren, denn ohne diesen Treiber verhält sich der Mauspfeil ziemlich unberechenbar- Dazu ist mit
cat VMMouse-1.1.I.bs.tar.gz | gnuzip -d
tar -xvf VMMouse-1.1.I.bs.tar
der Maustreiber zu entpacken. Anschliessend entfernt man mit Configure.app den ursprünglichen Treiber und wählt unter „Treiber installieren…“ aus dem entpackten Verzeichnis die Datei VMMouse.config aus. Dies ist die „Beschreibung“ des Treibers. Wichtig ist für den Treiber die richtige Angabe der Displaygrösse, z.B. „x=0 y=0 w=640 h=480“ für einen Desktop mit 640×480
- Entsprechend sollte auch mit dem VGA Treiber und dem Netztreiber verfahren werden. Der normale OpenStep Netztreiber ist sehr wacklig unter VMWare und neigt zu Abbrüchen. Der VMWare VGA Treiber ermöglicht problemlos 1024×768 bei 256 Farben.
Software für OpenStep ist meist als Multi-Plattformpaket verfügbar (NHIS), aus diesen Paketen kann dann das Intel-Binary installiert werden.