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SUN Solaris Tipps

Meine SUN Sparcstation 5 verfügt über eine SCSI Festplatte,ein SCSI CDROM Laufwerk und 32 MB RAM. Es ist kein eigener Monitor vorhanden,die Bedienung erfolgt mittels serieller Console oder über das Netz. Die SUN läuft unter Solaris 7.

Einige Tipps und Problemlösungen:

  • Probleme mit dem CDROM Laufwerk
    Problem: Der Versuch, von CDROM zu booten (boot cdrom vom OpenProm aus) schlägt fehl. Bei einem Probing des SCSI Busses (probe-scsi) wird das CDROM Laufwerk nicht erkannt.
    Lösung: Wahrscheinlich ist das CDROM Laufwerk schlicht defekt- so war es jedenfalls bei mir. Ein Austausch gegen ein neues SCSI Laufwerk (OK, zugegeben- ein TEAC Laufwerk von 1998) hat das Problem gelöst.
  • Serielles Terminal sendet kein ESC
    Problem: Ein als Konsole angeschlossenes serielles Terminal sendet kein ESC Zeichen, obwohl es eine entsprechend beschriftete Taste gibt.
    Lösung: Bei echten seriellen Terminals lassen sich die Tasten beliebig umdefinieren. Im Einstellungsmenü des Terminals (bei mir unter F3) kann man diese Definitionen ändern. Hier fand sich unter Tastatur definitions, Functions ein Abrollmenü, mit dem sich das Senden von ESC durch die ESC Taste wieder einstellen liess.

Links

Iomega ZIP Drive an SUN Sparcstation 5

Für den Anschluss eines Iomega ZIP Drives an meine SUN Sparcstation 5 mit Solaris 7 als Betriebssystem ist ein wenig Handarbeit nötig. Vor allem dann, wenn das Laufwerk in ein Original SUN SCSI Gehäuse (Modell 411) eingebaut werden soll.

Hardware

ZIP Laufwerke mit SCSI Anschluss sind mittlerweile nur noch über Gebrauchwaren-Händler und Online-Auktionshäuser zu bekommen. Preislich sind sie recht günstig, sodass bei alten Systemen ein Einbau lohnt, wenn ein grösserer Wechseldatenträger benötigt wird.

Für das ZIP Laufwerk hatte ich einen alten SCSI Streamer in einem SUN Modell 411 SCSI Gehäuse zur Verfügung. Zum Einbau des Iomega ZIP Laufwerks sind ein paar Kunstgriffe nötig:

  • ZIP Laufwerke sind 3 1/2 Zoll im Einbaumass. Das SUN Gehäuse ist aber ein 5 1/4 Zoll Gehäuse. Es braucht also einen passenden Einbaurahmen mit einer Frontblende (gibt’s auch in Online-Auktionshäusern).
  • Um das Gehäuse zu öffnen, benötigt man einen dünnen Schraubendreher oder einen Drahtstift.
    1. Man stelle das Gehäuse mit der Front nach vorn vor sich hin.
    2. An den Seiten sind links und rechts Lochmuster in den Wandungen.
    3. Man drücke mit dem Schraubendreher an der linken und an der rechten Seite in das 3.Loch von hinten und 3.Loch von oben- dahinter befindet sich eine Arretierung, die den Gehäusedeckel entriegelt.
    4. Er lässt sich dann nach oben und vorn aufklappen. An der Vorderseite sind unten zwei Plastiknasen, die in den unteren Gehäuseteil eingreifen. Daher sollte hier vorsichtig zu Werke gegangen werden.
  • An der Unterseite befindet sich eine Plastiklasche. Diese muss mit einem Schraubendreher ca. 1/2 cm aufgebogen werden. Dann kann das eingebaute Laufwerk nach vorn herausgezogen werden.
  • Der Kontakt zum SCSI ID Wahlschalter ist ein Folienkabel mit angelöteten Jumpern (3x). Es lässt sich durch Unterhaken mit einem Schraubendreher von den Pfostensteckern am Laufwerk lösen.
  • An der Unterseite des Laufwerks ist eine Metallplatte verschraubt. Diese wird abgeschraubt und an das ZIP Laufwerk angeschraubt.
  • Bei meinem Gehäuse war das Flachbandkabel „auf dem Kopf“ montiert, Ader Nr. 1 war an der linken statt der rechten Seite. Das Kabel war auch zu kurz, um es in sich drehen zu können. Man kann jedoch einfach auf der Rückseite die vier Schrauben rechts und links der SCSI Buchsen lösen. Dann kann die Platine mit den Buchsen herausgenommen und gedreht wieder eingebaut werden.

Software

Das Laufwerk musss angeschlossen, eingeschaltet und mit einer Diskette versehen sein.

  • SUN Solaris 7 kann prinzipiell mit den ZIP Laufwerk umgehen, es benötigt lediglich eine Spezifikation des Laufwerks in /etc/format.dat:

    disk_type = "Zip" \
    : ctlr = SCSI\
    : ncyl = 2046 : acyl = 2 : pcyl = 2048 : nhead = 2\
    : nsect = 40 : rpm : bpt = 20480

    partition = "Zip" \
    : disk = "Zip" : ctlr = SCSI \
    : 2 = 0, 192480 : 2 = 0, 1159168

  • Nun ruft man nacheinander die Befehle drvconfig und disks auf, um die Gerätedateien zu erzeugen.
  • Anschliessend ruft man den Befehl format auf:
    • Auswahl des Drives aus dem Plattenmenü, es sollte an der Angabe
      < drive type unknown >
      erkennbar sein. Bei mir ist das Gerätedevice die /dev/dsk/c0t5d0s0

    • Disk type angeben, hier sollte der oben genannte Typ auftauchen („ZIP“).
    • Aus dem format-Menü wird mit „Label“ der Typ für das Laufwerk eingetragen
    • Dann wird eine Partition angelegt (Defaults übernehmen)
    • Dann kann die Partition formattiert („Format“ im Menü) und mit „Volname“ ein Name zugeordnet werden.
  • Dann ist mit newfs /dev/dsk/c0t5d0s0 ein Dateisystem auf dem Datenträger zu erstellen. Das dauert ca. 10 min.
  • Mit mount -F ufs /dev/dsk/c0t5d0s0 /mnt lässt sich die Disk dann nach /mnt mounten
  • Nach umount /mnt kann sie mit eject ausgeworfen werden.

SUN OS 4.1 Besonderheiten

SunOS 4.1 stammt besitzt einige Besonderheiten, die in der Praxis für Verwirrung und Probleme sorgen. Ich sammle in diesem Artikel meine kleinen Tipps zu diesem Betriebssystem:

  • DNS und NIS

    SunOS 4.1 setzt NIS voraus, damit DNS funktioniert. Auch bei korrekter Konfiguration in /etc/resolv.conf wird DNS nur benutzt, wenn der NIS Server erreichbar ist. Ist NIS nicht verfügbar, wird nur die /etc/hosts Datei zur Namensauflösung genutzt. Eine /etc/nsswitch.conf Datei kann man sich sparen- diesen Mechanismus hat SUN erst mit SunOS 5 eingeführt.
    Alle relevanten Binaries sind gegen eine LIBC kompiliert, die dieses Verhalten zeigt. Eine Lösung liegt im Neukompilieren mit einem besseren DNS Resolver, siehe ftp://ftp.uni-potsdam.de/pub/unix/clients/resolv+2.1.1.tar.Z

  • Netscape 2.x und DNS

    Einige Netscape-Varianten sind bereits statisch gegen den NIS-unabhängigen Resolver gelinkt und nutzen daher die Namensauflösung auch ohne NIS. Netscape 2.02 liegt hier: ftp://ftp.uni-potsdam.de/pub/WWW/clients/netscape/2.02/unix/netscape-v202-export.sparc-sun-sunos4.1.3_U1.tar.gz. Das Archiv enthält das Binary „netscape_dns“ mit einer funktionierenden Namensauflösung.

SunOS 4 ist das Betriebssystem meines RDI Britelite IPX Laptops.