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Acorn RiscPC und Parallel Port Iomega ZIP Drive

Der ZIP Drive von Iomega erfreute sich Mitte der 90er Jahre grosser Beliebtheit. Besonders das Modell zum Anschluss an den Parallelport hat sich damals -weil andere schnelle Schnittstellen im PC wenig verbreitet waren- weit verbreitet. Iomega lieferte neben den Windows- und DOS Treibern damals allerdings nur MacOS Treiber aus. Die Entwicklung von Linuxtreibern oder auch Treibern für den Acorn RiscPC wurde Dritten überlassen.

Wer einen RiscPC und einen Parallel Port ZIP Drive besitzt, kann diese beiden Geräte ganz leicht verbinden:

  1. Beide Geräte ausschalten und den ZIP Drive (Anschluss „ZIP“) mittels Parallelkabel mit der parallelen Schnittstelle des RiscPC verbinden. Wichtig hierbei: Der ZIP Drive braucht ein vollverdrahtetes Parallelkabel. Bei manchen Druckerkabeln sind einige Pins nicht durchgeschleift, das kann Probleme geben. Am besten wäre das Originalkabel aus dem ZIP Drive Lieferumfang. Dieses ist auch hinsichtlich der Länge von ca. 50 cm optimal.
  2. Einen vorhandenen Drucker an den zweiten Parallelanschluss des ZIP Drives anschliessen.
  3. Als Treiber-Software für RiscOS kann die Argo ZIP Drive Software dienen, diese lässt sich hier herunterladen:

    Treiber: http://chrisacorns.computinghistory.org.uk/Software/Argo_ZipFS.arc
    Manual: http://chrisacorns.computinghistory.org.uk/docs/Argo/Argo_Zip_Driver.pdf

    Zum Auspacken wird SparkPlug benötigt, ein selbstenpackendes Archiv liegt hier:

    http://acorn.riscos.com/riscos/releases/dearchive.bas
    (Nach dem Download den Dateityp auf BASIC setzen und das Programm starten)

  4. Das Archiv enthält zwei Programme, nämlich !Zip (den Treiber selbst) und !Zippy (Perfomance-Messung). Man startet nun einfach !Zip und sollte ein Laufwerkssymbol für das ZIP Laufwerk in der Programmleiste sehen. Dies zeigt an, ob das Laufwerk eingeschaltet ist und ob eine Diskette eingelegt ist
  5. Disketten lassen sich entweder als PC (MSDOS FAT) oder als ACORN (ZipFS) Disketten formattieren. Auf letzteren stehen alle Dateiattribute zur Verfügung, das Format eignet sich also z.B. für Backups

Iomega ZIP Drive an SUN Sparcstation 5

Für den Anschluss eines Iomega ZIP Drives an meine SUN Sparcstation 5 mit Solaris 7 als Betriebssystem ist ein wenig Handarbeit nötig. Vor allem dann, wenn das Laufwerk in ein Original SUN SCSI Gehäuse (Modell 411) eingebaut werden soll.

Hardware

ZIP Laufwerke mit SCSI Anschluss sind mittlerweile nur noch über Gebrauchwaren-Händler und Online-Auktionshäuser zu bekommen. Preislich sind sie recht günstig, sodass bei alten Systemen ein Einbau lohnt, wenn ein grösserer Wechseldatenträger benötigt wird.

Für das ZIP Laufwerk hatte ich einen alten SCSI Streamer in einem SUN Modell 411 SCSI Gehäuse zur Verfügung. Zum Einbau des Iomega ZIP Laufwerks sind ein paar Kunstgriffe nötig:

  • ZIP Laufwerke sind 3 1/2 Zoll im Einbaumass. Das SUN Gehäuse ist aber ein 5 1/4 Zoll Gehäuse. Es braucht also einen passenden Einbaurahmen mit einer Frontblende (gibt’s auch in Online-Auktionshäusern).
  • Um das Gehäuse zu öffnen, benötigt man einen dünnen Schraubendreher oder einen Drahtstift.
    1. Man stelle das Gehäuse mit der Front nach vorn vor sich hin.
    2. An den Seiten sind links und rechts Lochmuster in den Wandungen.
    3. Man drücke mit dem Schraubendreher an der linken und an der rechten Seite in das 3.Loch von hinten und 3.Loch von oben- dahinter befindet sich eine Arretierung, die den Gehäusedeckel entriegelt.
    4. Er lässt sich dann nach oben und vorn aufklappen. An der Vorderseite sind unten zwei Plastiknasen, die in den unteren Gehäuseteil eingreifen. Daher sollte hier vorsichtig zu Werke gegangen werden.
  • An der Unterseite befindet sich eine Plastiklasche. Diese muss mit einem Schraubendreher ca. 1/2 cm aufgebogen werden. Dann kann das eingebaute Laufwerk nach vorn herausgezogen werden.
  • Der Kontakt zum SCSI ID Wahlschalter ist ein Folienkabel mit angelöteten Jumpern (3x). Es lässt sich durch Unterhaken mit einem Schraubendreher von den Pfostensteckern am Laufwerk lösen.
  • An der Unterseite des Laufwerks ist eine Metallplatte verschraubt. Diese wird abgeschraubt und an das ZIP Laufwerk angeschraubt.
  • Bei meinem Gehäuse war das Flachbandkabel „auf dem Kopf“ montiert, Ader Nr. 1 war an der linken statt der rechten Seite. Das Kabel war auch zu kurz, um es in sich drehen zu können. Man kann jedoch einfach auf der Rückseite die vier Schrauben rechts und links der SCSI Buchsen lösen. Dann kann die Platine mit den Buchsen herausgenommen und gedreht wieder eingebaut werden.

Software

Das Laufwerk musss angeschlossen, eingeschaltet und mit einer Diskette versehen sein.

  • SUN Solaris 7 kann prinzipiell mit den ZIP Laufwerk umgehen, es benötigt lediglich eine Spezifikation des Laufwerks in /etc/format.dat:

    disk_type = "Zip" \
    : ctlr = SCSI\
    : ncyl = 2046 : acyl = 2 : pcyl = 2048 : nhead = 2\
    : nsect = 40 : rpm : bpt = 20480

    partition = "Zip" \
    : disk = "Zip" : ctlr = SCSI \
    : 2 = 0, 192480 : 2 = 0, 1159168

  • Nun ruft man nacheinander die Befehle drvconfig und disks auf, um die Gerätedateien zu erzeugen.
  • Anschliessend ruft man den Befehl format auf:
    • Auswahl des Drives aus dem Plattenmenü, es sollte an der Angabe
      < drive type unknown >
      erkennbar sein. Bei mir ist das Gerätedevice die /dev/dsk/c0t5d0s0

    • Disk type angeben, hier sollte der oben genannte Typ auftauchen („ZIP“).
    • Aus dem format-Menü wird mit „Label“ der Typ für das Laufwerk eingetragen
    • Dann wird eine Partition angelegt (Defaults übernehmen)
    • Dann kann die Partition formattiert („Format“ im Menü) und mit „Volname“ ein Name zugeordnet werden.
  • Dann ist mit newfs /dev/dsk/c0t5d0s0 ein Dateisystem auf dem Datenträger zu erstellen. Das dauert ca. 10 min.
  • Mit mount -F ufs /dev/dsk/c0t5d0s0 /mnt lässt sich die Disk dann nach /mnt mounten
  • Nach umount /mnt kann sie mit eject ausgeworfen werden.